Geschichte

Auf der Suche nach Freunden und Kameraden aus den Jahren des Krieges, nach der Heimkehr aus Lazaretten und Gefangenenlagern, begannen bereits 1946 die ersten Kontakte ehemaliger Flieger aus deutschen Tagjagd , Nachtjagd und Zerstörerverbänden untereinander. Der "Heidekrug" in Geisenheim und das "Gut Lehmkuhlen" in Holstein wurden bekannte Anlaufpunkte.

Die Nöte und Probleme der heimgekehrten und heimkehrenden Kriegsteilnehmer waren nach Ende des Zweiten Weltkrieges enorm, so dass eine gegenseitige Unterstützung notwendig war. Bereits in den Jahren der Währungsreform 1948 und der Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 bildeten sich in den größeren Städten bildeten ersten Jägerkreise, um die kameradschaftliche Hilfe unter den Ehemaligen zu intensivieren und zu organisieren.

Am 20. Oktober 1950 wurde bei einem Treffen namhafter Ehemaliger in München beschlossen, ein Rundschreiben über den Sinn und Zweck eines Zusammenschlusses zu versenden.

Am 13. Januar 1951 trafen sich 36 ehemalige Jagdflieger in Frankfurt am Main, wählten einen Arbeitsausschuss und bestimmten Johannes Steinhoff, den späteren Inspekteur der Luftwaffe und Vorsitzenden des NATO Militärausschusses, zu ihrem Sprecher im Bundesgebiet. Ziel war die Aufnahme von Kontakten zur gegenseitigen Unterstützung in der Zeit der Not, sowie die soziale Betreuung von Kameraden.

In München beschäftigte sich eine Arbeitsgruppe mit der Herausgabe eines "Jäger Adressbuches mit Branchenteil". Im Januar 1951 erschien das erste, auf Saugpostpapier vervielfältigte "JÄGERBLATT'.

In München und Frankfurt am Main, danach in Köln, Hannover und Hamburg wurden periodische Treffen veranstaltet; die Vertreter der regionalen Jägerkreise München, Hamburg und Frankfurt berieten 1952 in Frankfurt den ersten Satzungsentwurf für eine "Gemeinschaft der Jäger e.V." mit den Jägerkreisen "Nord" (Hamburg), "West" (Düsseldorf), "Mitte" (Frankfurt), "Süd" (München) und dem Jägerkreis Berlin.

Im Laufe des Jahres wurde der Name in "Gemeinschaft ehemaliger Jagdflieger e.V." geändert, eine Satzung verfasst und am 3. Juli 1952 vom Registergericht München in das Vereinsregister eingetragen.

Im November 1952 fand dann die erste Vertreterversammlung der Gemeinschaft im "Heidekrug" in Geisenheim statt. Als Vorstand wurden gewählt: Hannes Trauloft zum Ersten Vorsitzenden, Johannes Steinhoff zum Stellvertreter, Max Ibel zum Geschäftsführer.

Die Jahre 1953 bis 1957 waren geprägt von reger Tätigkeit in den Jägerkreisen, die sich in den nachfolgenden Jahren als zuverlässige organisatorische Säulen der Gemeinschaft bewährten. Geschwader-Ehemaligen-Treffen kamen hinzu und fanden starkes Interesse. Als 1955 die Bundeswehr gegründet wurde, stellten sich viele aus den Reihen der Gemeinschaft für den Aufbau der neuen Luftwaffe zur Verfügung, obwohl mancher von ihnen bereits eine Position in Wirtschaft oder Verwaltung innehatte. Diese Männer hatten sich nicht auf den Blick zurück beschränkt oder vergangenen Zeiten nachgetrauert, sondern waren bereit, aktiv am Aufbau der Luftstreitkräfte des demokratischen Rechtsstaates mitzuwirken und dafür ihre Erfahrungen einzubringen.

Im Jahr 1956 schließlich wurde der Name "Gemeinschaft der Jagdflieger e.V." festgelegt. Zwei Jahre später, 1958, beschloss die Gemeinschaft nach mehrjährigen Überlegungen die Errichtung eines Ehrenmals und gründete gleichzeitig das "Sozialwerk ehemaliger Jagdflieger e.V.", das bis heute besteht. Es heißt seit dem Tod des damaligen Präsidenten (1974) - "Werner-Andres-Sozialfonds" und leistet mit den Spenden der Mitglieder beachtliche Unterstützung Bedürftiger. Bis in die 80er Jahre wurden viele Kameraden, Witwen und Mütter gefallener Flieger bedacht, die jenseits der innerdeutschen Grenze lebten.

Seit den 60er Jahren trafen sich die Angehörigen der Fliegergemeinschaft mit immer mehr ehemaligen Luftkampfgegnern und Angehörigen der Luftstreitkräfte anderer Nationen. Hierin sah und sieht die Gemeinschaft in Gegenwart und Zukunft ihre, die Nationen übergreifende, Aufgabe.

Diese völkerverbindende Aufgabe wurde von allen Präsidenten und Ehrenpräsidenten der der Fliegergemeinschaft mit hoher Priorität durchgeführt und hatte ihren Ursprung in der entscheidenden Initiative von Generalleutnant Adolf Galland, einer ihrer Ehrenvorsitzenden. Seine weltweite Reputation und sein persönlicher Einsatz ebneten den Weg zu freundschaftlichen Beziehungen ehemaliger Kriegsgegner.

Und auch heute nehmen Angehörige von NATO Nationen und deren Partnerländer an den Internationalen Fliegertreffen teil, die in der Regel an jährlich wechselnden Orten stattfinden.

Eigene Bilder über Luftfahrzeuge der Bundeswehr

Die Fliegergemeinschaft freut sich jederzeit über Bilder von Hubschraubern oder Luftfahrzeugen, die auf der Homepage oder später im Mitgliederbereich gezeigt werden können.
Schreiben Sie einfach eine kurze Mail mit dem Bild und vielleicht 1-2 Sätzen zum Hintergrund (z.B. Ort oder Übung, etc) an Webmaster@fliegergemeinschaft.de. Gerne auch einen Hinweis, ob diese Bilder im Öffentlichen Bereich oder später nur im Mitglieder sichtbar sein dürfen.

Mit der Wiedervereinigung und Aufnahme ehemaliger Flieger der Nationalen Volksarmee (NVA) hat sich die Fliegergemeinschaft einen neuen Namen gegeben: „Gemeinschaft der Flieger Deutscher Streitkräfte e.V.“. 

Die Gemeinschaft hat sich bereits zu diesem Zeitpunkt weiter allen aktiven und ehemaligen Militärfliegern der Bundeswehr und an der Militärfliegerei interessierten Menschen insbesondere aus den drei Teilstreitkräften Heer, Luftwaffe und Marine geöffnet.

In den sieben Jahrzehnten des Bestehens der Fliegergemeinschaft haben sich die politischen Rahmenbedingungen und die Einsatzrealitäten beständig verändert. Ging es im Anfang um die Integration ins Westbündnis und um eine glaubhafte Abschreckung, wurden später Hilfs- und Kampfeinsätze zur Realität bevor das Internationale Krisenmanagement die Bundeswehr strukturell und inhaltlich bestimmte. Und nun erleben wir erneut eine Zeitenwende.

Eigene Bilder über Luftfahrzeuge der Bundeswehr

Ebenso wie die Wehrmacht ist die NVA für die Bundeswehr nicht traditionsgebend. Das Traditionsverständnis der Fliegergemeinschaft beruht auf dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und dem Traditionsverständnis der Bundeswehr gemäß dem Traditionserlass des BMVg.

In diesen 70 Jahren waren die Mitglieder der Gemeinschaft, ob Aktive oder Ehemalige, eng und maßgeblich an dem sich fortwährend veränderten Geschehen beteiligt und haben sich der Verantwortung zur Erhaltung oder Wiederherstellung des Friedens und der Freiheit gestellt.

Die während dieser Jahre gemachten Erfahrungen, der entwickelte gemeinsame Teamgeist und die hergestellten Beziehungen zu internationalen Partnern und Fliegern bilden den Grundstein für die Fliegergemeinschaft heute und sollen insbesondere mit den derzeit aktiven Fliegern in die Zukunft geführt werden.

Um den Weg in die Zukunft über alle aktiven und ehemaligen Militärflieger und der Militärfliegerei nahestehenden Personen in einem teilstreitkraftgemeinsamen Ansatz bei Bewahrung der Multinationalität zu ebnen, wurde beschlossen den Namen und das Wappen anzupassen. Mit dem neuen Namen „Gemeinschaft deutscher Militärflieger e.V.“ („Association of German Military Aviation“) ist die Fliegergemeinschaft für die Zukunft gut aufgestellt.

Die Bewahrung der Fliegertradition über alle Fliegergenerationen hinweg wird weiterhin als zentrales Kernelement fortgesetzt werden. Dazu gehört auch die Kontaktpflege zu nationalen sowie internationalen Flieger- und Traditionsverbänden, insbesondere zu den Traditionsverbänden, -gemeinschaften sowie Waffensystemstaffeln der Bundeswehr.

Darüber hinaus werden Soziale Medien vermehrt genutzt werden, um eine Kommunikationsplattform für alle Mitglieder und fliegenden Verbände und Stäbe zu bilden. Das Internationale Fliegertreffen wird mittelfristig um eine gemeinsame Übung mit internationalen Staffeln ergänzt werden, um die Veranstaltung sowohl für die aktiven Flieger in der Bundeswehr und den internationalen Partnern attraktiver zu machen, als auch den ehemaligen Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, sich über aktuelle Einsatzverfahren zu informieren. Damit soll ein fruchtbarer gegenseitiger Austausch von Erfahrungen und Meinungen ermöglicht werden.

Ebenso werden die bereits bestehenden Verbindungen z.B. mit der französischen Fliegergemeinschaft "Association des Pilotes de Chasse" intensiviert und neue Partnerschaften zu internationalen Fliegern und Fliegergemeinschaften aufgebaut werden.


  • Hannes Trautloft, Generalleutnant a. D., vom 22. November 1952 bis 12. Oktober 1957 († 12. Januar 1995)

  • Werner Andres, vom 12. Oktober 1957 bis 2. Dezember 1974 († 15. Januar 1975)

  • Herbert Wehnelt, Generalleutnant a. D., Notvorstand bis 18. Oktober 1975 († 17. Februar 2007)

  • Wolfgang Falck, vom 18. Oktober 1975 bis 8. Oktober 1977 († 13. März 2007)

  • Herbert Wehnelt, Generalleutnant a. D., vom 8. Oktober 1977 bis 18. Oktober 1980 († 17. Februar 2007)

  • Anton Weiler, vom 18. Oktober 1980 bis 29.September 2000 († 18. November 2010)

  • Jörg Kuebart, Generalleutnant a. D., vom 29. September 2000 bis 6. Oktober 2006 († 14. Februar 2018)

  • Peter Vogler, Generalleutnant a. D., vom 6. Oktober 2006 bis 10. Oktober 2014 († 8. September 2017)

  • Volker Zimmer, Generalmajor a. D., vom 10. Oktober 2014 bis 14. Oktober 2023


  • Adolf Galland, seit 28. Oktober 1956 († 9. Februar 1996)

  • Hannes Trautloft, Generalleutnant a. D., seit 13. Oktober 1957 († 12. Januar 1995)

  • Theo Osterkamp, seit 1. Oktober 1960 († 2. Januar 1975)

  • Werner Junck, seit 1. Oktober 1960 († 6. August 1976)

  • Wolfgang Falck, seit 6. Oktober 1996 († 13. März 2007)

  • Herbert Wehnelt, Generalleutnant a. D., seit 6. Oktober 1996 († 17. Februar 2007)

  • Anton Weiler, seit 29. September 2000 († 18. November 2010)

  • Jörg Kuebart, Generalleutnant a. D., seit 6. Oktober 2006 († 14. Februar 2018)

  • Peter Vogler, Generalleutnant a.D., seit 10. Oktober 2014 († 8. September 2017)

  • Volker Zimmer, Generalmajor a.D., seit 14. Oktober 2023


Kontakt Referent Geschichte/Tradition

Bei Anregungen einfach eine Mail schreiben an rt@fliegergemeinschaft.de.